18.11.2016 

Text: Lisa Röhrl
Fotos: Katharina Bach

In der 10. Gröbenzeller Quiltausstellung waren von der türkischen Gastgruppe Hayat Ağacı (Lebensbaum) auch einige Quilts mit dem Motiv des tanzenden Derwischs zu sehen.

Sieben dieser Quilts zeigen, wie der Derwisch - am Anfang komplett „verschlossen” - sich langsam zu drehen beginnt. Die Kreisbewegung geht immer schneller und der Rock breitet sich aus, bis sich der Derwisch zum Schluß in Trance auflöst.

Die Anhänger des Mevlevi-Ordens aus Konya, Türkei, werden auch die drehenden Derwische genannt. Ihr Dhikr (türkisch Sema) besteht oberflächlich gesehen darin, durch kreisende Bewegungen in Ekstase zu geraten. Für die Mevlevi handelt es sich um eine Form des Gebets, in der man die Möglichkeit hat, sich der Welt komplett zu verschließen und Gott näher zu kommen.

Am Anfang eines „Tanzes” beginnen die Derwische sich zum Klang der Längsflöte nay zu drehen. Sie tragen Sikke (eine Kopfbedeckung) und ein Gewand mit weitem Rock. Die rechte Handfläche zeigt nach oben, um den Segen Gottes zu empfangen. Die linke Handfläche zeigt nach unten, um den Segen in dieser Welt zu verteilen.

Die Mevlevi-Dhikr wurde im Jahr 2005 in die UNESCO-Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen.