4.9.2017

Text und Fotos: Gabriele Bach

Auf der documenta 14 in Kassel gab es erstaunlicherweise einige textile Installationen und immer wieder Stickereien zu sehen.

Bei einer Ausstellung modernster Kunst hatte ich damit nicht gerechnet.
Es war mühsam die Namenschschildchen für die ausgestellten Werke zu finden, vor allem, wenn sie mitten im Raum plaziert waren. Hatte man sie gefunden und sich durch die vielen Leute durchgestanden, um sie auch lesen zu können, war der Titel meist „Ohne Titel”. Erläuternde Texte befassten sich nur allgemein mit der Konzeption der Künstler in ihren Werken. So habe ich es ziemlich schnell aufgegeben nach diesen wenig aussagekräftigen Informationen zu suchen; meinen Fotos fehlt deswegen i.d.R. die Information welches Werk von welchem Künstler ist.

 Sehr interessant war die Lichtinstallation auf dem Fußboden des Eingangs zum Fridericianum. Meist standen viele Leute in dem Licht; es war einfach ein glücklicher Zufall, daß ich das Bild so aufnehmen konnte.

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Gut gefallen hat mir die Installation der Segel mitten im Raum. Die Linien, die die Segel akzentuieren, setzten sich bei näherer Betrachtung aus gestickten Buchstaben zusammen.

Genauso war ein Zelt mit lauter gestickten Namen verziert. Vielleicht hat es mal den Personen, vermutlich Flüchtlinge aus dem Nahen Osten, als Unterkunft gedient.


Dieses Kunstwerk setzt sich aus vielen verschiedenen Materialien zusammen, Holz, Metall, Keramik .... Die Blockstruktur, die interessanten Oberflächen und ihre Farben haben schon von weitem mein Quilterherz angesprochen.

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Ein Hingucker für mich war auch diese Installation aus Stoffen und Kleidungsstücken, die hoch oben in einem Ausstellungssaal hingen.

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Sehr nahe heran mußte man an dieses Kunstwerk, ein 23,5 m langes und 39 cm hohes Leinenband mit sehr feiner Stickerei. Britta Marakatt-Labba erzählt in „Historja” die Geschichte der Sami. Es hat mir Spaß gemacht, genau die Bilder anzuschauen und wie diese in Stickstiche umgesetzt wurden.

Vielleicht werden in 5 Jahren auf der documenta 15 auch ein paar Quilts als Avantgarde Kunst zu sehen sein.